Hallo zusammen!
Wer meinen Blog schon länger verfolgt weiß wo meinen
Baustellen mit Lyko sind.
Für die jenigen, die vielleicht neu auf meinem Blog sind,
können alles nochmal
nachlesen.
Wir haben nun Lyko etwas mehr als 1,5 Jahre, viele
Baustellen habe ich verbarbeitet, vieles ist besser geworden, er zieht nicht an der Leine, läuft an
durchhängder Leine, setzt sich an Kreuzungen ab, reagiert auf Kommandos: Links,
Rechts, Warte…., aber das Leinepöpeln draußen ist unverändert.
Ich muß dazu sagen, dass es eben so ist, dass Lyko wenn ich
meine Blutung habe, immer etwas extremer ist als sonst, denn er riecht
natürlich das Blut, ich bin verändert (reizbar, ungeduldiger etc) und er denkt,
ich bin verwundet und besonders beschützungswürdig.
So eben auch grad wieder.
ABER gerade die letzte Zeit habe ich wieder blöde Kommentar
von NICHT-Hundehaltern bedrückt bekommen. Es ist wirklich auffällig.
Hundehalter laufen vorbei, haben ein aufmunterndes Wort, „es sind halt Hunde“, „Sie
Arme“ etc für mich übrig. Aber nicht Hundehalter kommen bin blöden,
demotivierenden, unangebrachten, verletzenden Kommentaren an.
Vor ein paar Wochen, war ich abends mit Lyko draußen, ich
hatte schon ein paar Reize überstanden.
ð ( =>
Löffeltheorie )
Ich lief auf dem Bürgersteig, als ich eine Bewegung
wahrnahm.
Mir kam ein Pärchen, mitten auf der
Fahrbahn laufend, entgegen. (andere
Straßenseite wäre ein Gehweg gewesen.)
Lyko spannte an, ich gab den Befehl: „Lyko NEIN!“, griff
noch nach seinem Geschirr und Lyko gab nur einen kurzen Beller von sich, hörte
dann auf und ich konnte ein Vorgehen entgegenwirken und ihn weiterführen.
Der Mann des Pärchens sah meine Aktion und meinte nur etwas
lauter:
„Aja, die Frau die Ihren Hund nicht im Griff hat, wir wissen
Bescheid“
!!!!!
Hallo, was soll diese Bemerkung??? Warum hatte ich ihn nicht im Griff? Er hat die Leute nicht angegangen, ich habe
ihn kontrolliert, gehandelt… Es bestand zu keiner Zeit „Gefahr“.
Mich ärgern solche Bemerkungen, sie beschäftigen mich, sie
frustrieren und verletzen mich!
Ich kann mehrere Hundehalter bei mir im Ort aufzählen, die
bei solchen Aktionen mit Kommentaren oder Halten nichts erreichen und keinen Einfluss auf ihren Hund haben!
Vorgestern auch. Ich bin aus unserem Viertel raus, durch
einen Durchgang auf eine Querstraße. Dort stand eine Hausbewohnerin vor ihrer
Haustür. Mit dem Rücken zu uns.
Lyko roch sie vor mir und da er ein paar Schritte vor mir lief,
sah er sie auch vor mir.
Er fing an zu bellen, in diesem Fall böse und gefährlich
klingend. Er mag die Frau nicht (ich übrigens auch nicht)
Ich rief ihm das Kommendo: „Lyko Schluß!“ zu, er hörte auf zu
bellen, fixierte die Frau aber.
Ich hatte
aufgeschlossen, brachte mich zwischen ihn und die Frau und versuchte ihn von der Frau
wegzuführen, er blieb stehen und ich hatte etwas zu kämpfen und ihn
weiterzuführen.
Die Frau schrie mir nach: „Dieser gefährliche Hund. Sie
wissen ja schon dass er ein Maulkorb bräuchte. Sein Verhalten ist grenzwertig!“
Ich war schon ein paar Schritte entfernt und drehte mich
aber dann doch um.
„Für was ein
Maulkorb? Weil er bellt? YXZ bellt auch, da wird gelächelt, weil es ein kleiner
Hund ist, gegenüber von ihnen von ein Hund der hat ebenfalls ein gefährliches
Bellen und er nicht auch ohne.
Ein Hund
bellt nun mal!!!“
Sie erwiederte etwas, was ich nicht verstand, ich drehte
mich um und ging weiter.
Sie rief nach: “ Wenn Sie den mal nicht mehr halten können.
Er geht mit ihnen spazieren, nicht sie mit ihm!“
Ich: “Wenn Sie das
sagen, sie können es ja beurteilen, weil Sie ja Hunderfahren sind. Das ist
inzwischen der dritte Hund der Größe,
ich kann ihn halten!“
Ich sparte mir weitere Worte, nämlich, dass Lyko ja schon
nicht mehr bellte, etc.
Aber ich ärgerte mich. Ich ärgerte mich, dass Lyko alles
verbellt, ich ärgerte mich, dass es den Eindruck erweckt, ich hätte ihn nicht
im Griff, ich ärgerte mich, dass ich ständig Kommentare gedrückt bekomme. …
Das ist demotivierend, frustrierend, verletzend, nervt… und
das wiederum entläd sich auf der Straße bei solchen Situationen. Ich bin
ungeduldiger, ich bin rupiger, ich bin lauter, ich bin heftiger im Umgang mit
Lyko!
So kann es nicht weitergehen, aber was habe ich für eine
Wahl?
Ich habe schon vieles durch: von Halti, Führtraining, kürzere Spaziergänge, mit dem Auto ans Feld
und dort spaziergehen, mehr Indoorauslastung, Zeigen & Benennen,
Umlenken/Ablenken, Richtungswechsel/Bogenlaufen…. Nichts hat den langfristig gewünschten Erfolg!
Eine Option habe ich noch, die mir zu Hause schon bei ein paar Probleme geholfen hat: WASSER!
Ich habe nun eine
Flasche dabei und werde, falls Lyko vorgeht und nicht ansprechbar ist, ihn nassspritzen. Ich weiß dass es eine
ziemliche harte und heftige Massregelung ist, aber mir bleibt nun wirklich
langsam keine Wahl mehr!
Ich habe letztes Jahr im Garten, diese Massnahme auf Raten meiner Hundetrainierin angewendet.
Unsere Nachbarhündin bellt immer wenn sie im Garten ist und
Lyko war dadurch genervt und sprang dann immer an Sichtschutz der Nachbarn
hoch. Dass das Holzgebilde dieses nicht lange mitmachen würde, war klar. Ich
versuchte es mit diverses „sanften“ Methoden (schauen über den Zaun), ablenken durch Spielzeug, wieder ins Hausführen… nichts half. Dann erzählte ich es
meiner Hundetrainierin und sie meinte: WASSER!
Das half und seit dem ist Ruhe auch dieses Jahr. Während
Nachbarhund bellt, ist Lyko friedlich und ruhig…
Aber zurück zum Thema!
So gestern abend. Wir waren auf unserer letzten Runde im
Ort. An einer Straße.
Uns kam ein Junge entgegen. Er hatte eine Basecap auf (auf
sowas reagiert Lyko ja immer), hatte eine Flasche in der Hand und wirkte
betrunken.
Lyko ging nach vorne, stellte sich vor mich und knurrte den
Jungen aus tiefstem Körper an.
Ich zog die Flasche und spritze volle Ladung auf seinen
Kopf. Lyko hörte sofort auf, schaute
mich an.
Ich energisch: „SCHLUß!“
Lyko schüttelte sich, ging wieder auf die Seite neben mich
und schnupperte an Wegrand als wäre alles in Ordnung.
Kurze Zeit später kamen mir zwei Mädchen entgegen. Mitten
auf der Straße laufen, laut kreischend, lachend,...
Lyko fixierte sie. Ich wußte es wird eine Situation sein,
die ich führen muß.
Also habe ich mir
eine Hofeinfahrt gesucht, in dort abgesetzt, habe ich vor ihn gestellt, eine
Hand die Flasche (die Lyko sehr wohl kennt) und andere Hand in der
Leckerchentasche (die Lyko auch sehr wohl kennt)
Lyko schaute zu den Mädchen, schaute zu mir, bekam Lob und
Leckerchen.
Er schaute wieder zu den Mädchen, die nun ungefähr in meiner
Höhe waren, er spannte an. Ich knistere mit der Flasche, sprach ihn an, er
schaute, bekam Lob & Leckerchen und
so ging es weiter, bis die Mädels vorbei waren.
Bei einer
vorbeifahrenden Motorradfahrer konnte ich es nicht verhindern, dass er
vorschießt und bellt, aber ein Kommando von mir, Flasche knistern und er schaute
mich an, Lob und an meine Seite rufend konnten wir weitergehen.
Eine Rollerskatfahrerin, die uns entgegenkam, war dagegen
wieder kein Thema, Lyko ansprechen, Futter schmeißen und schon konnte sie
ungehindert passieren.
Heute morgen beim ersten Spaziergang, war auch die Flasche
dabei. Einen Fahrradfahrer wollte er verbellen, ich knisterte mit der Flasche
und er hörte sofort auf, bekam dafür Lob.
Den zweiten Fahrradfahrer verbellte er, aber reagierte sehr
reuig, als ich „Schluß“ rief und er kam sofort an meine Seite und lief an
lockerer Leine weiter…
Es tut mir leid, dass ich zu dieser Massnahme greifen muß,
aber meine Leidensgrenze ist einfach erreicht…
Gruß Silke
Hallo silke,
AntwortenLöschenich bin zufällig auf Deinen Blog gestoßen.
Ich kann verstehen, dass Du dir über den Einsatz der Wasserflasche Gedanken machst, aber letztendlich musst Du ja einen Weg finden, zu Lyko in den Situationen durchzudringen.
Wenn du es aber machst, dann solltest Du Dir vorab ein Abbruchkommando überlegen. In einer entsprechenden Situation, dann ERST das Kommando und DANN die Flasche. So hat er eine Chance, sein Verhalten mit dem Kommando zu verknüpfen. Befolgt er es --> Lob/Leckerli; befolgt er es nicht --> Wasserflasche.
Auch solltest Du in den Situationen nicht mit der Wasserflasche drohen/knistern. Abbruchkommando nutzen und dann entweder loben oder bei nichtbeachten die Wasserflasche einsetzen. Wenn Du mit der Flasche drohst/knisterst, wird er das Verhalten nur mit der Flasche und nicht mit dir und deinem Kommando verknüpfen. Und du willst doch nicht ewig mit der Flasche draußen rumlaufen.
Viel Erfolg!
Ute
Hallo Ute!
LöschenWillkommen auf meinem Blog.
Vielen Dank für deinen Kommentar und den wirklich hilfreichen Tipp. ich muß gestehen, dass Du genau da angesetzt hast, wo ich unsicher war.
Daher vielen vielen Dank dafür. Ich hoffe Du guckst Dir noch den restlichen Blog an und findest noch ein paar stellen, bei dem Du mir tolle Tipps gibst...
Gruß Silke