Donnerstag, 26. November 2015

Konsequente Befehlvergabe -Trainingstagebuch #20

Hallo!

Bevor es hier mit dem Adventskalender startet, möchte ich noch etwas zu unserem Außentraining sagen.
Es läuft mäßig. Aber es ist echt zu beobachten, dass es an meiner Führung hängt.
Bin ich konsequent, vorausschauend, souverän, läuft es besser, als wenn ich denke, eine Situation schon gehandelt zu bekommen und dann aber mich doch ärgere, weil ich hinten an der Leine hänge und Lyko vorne Terror macht.
Ich versuche ja solche Situationen abzuspeichern, für mich zu analysieren und dann für die Zukunft die gemachten Fehler zu vermeiden.
Zur Veranschaulichung:

Am Montag abend, es hat geschneeregnet, es war lausig kalt und ich hatte Eis-Hände.
Leider gibt es keine Handschuhe, mit den ich zum einen warme Hände behalte, zweitens, nicht Angst habe, dass ich dann die Leine nicht mehr halten kann und drittens noch genug Feingefühl, um Leckerchen zu greifen.
Nehmt ihr Handschuhe? Wie sind Eure Erfahrungen?

Okay, aber darum soll es nicht gehen.
Ich lief in der Stadt, Richtung Feld, auf der Linken Gehwegseite und näherte mich einer Kreuzung.
Von dort schallten mir Stimmen entgegen und ich kam sofort in die Überlegung:
"Was machst Du?"
Einfach weitergehen und eine "Kollision" mit den Spaziergängern provozieren, schätzte ich zu 100% riskiskomäßig ein. Lyko würde vor gehen und bellen.
Möglichkeit zwei: sofort die Straßeseite wechseln.
Würde die Möglichkeit des Bellens etwas minimieren.
Möglichkeit drei, stehen bleiben und Futter streuen und somit ablenken.
Die Möglichkeit empfand ich als sinnfrei, denn die Kollision hätte dann trotzdem stattgefunden.

Fragt mich, WARUM ich nicht Möglichkeit zwei wählte! Ich weiß es nicht.
Ich beschleunigte meinen Schritt und bildete mir ein, die Kreuzung, bevor es zu einer Kollision kommen konnte, zu überqueren.

Wir gingen also weiter, ich schaute an der Kreuzung in Richtung der Stimmen die sich näherten und meinte zu Lyko: "Weiter!"
Wir waren schon fast auf der anderen Seite, als Lyko sich umdrehte die zwei Personen wahrnahm und losbellte!
Ich handelte instinktiv, lief weiter und meinte nur"Hey, Lyko ist alles okay! WEITER!"

Da schallte es hinter mir nur: "Lyko es ist ja nicht so, dass Du mich nicht kennst"
Ich drehte mich um, da war unsere Trainierin mit einer anderen Frau.
Mir war das dann schon unangenehm, weil ich ja schon die Situation a) falsch angegangen war b) Lyko dadurch Fehlverhalten zeigtec c) ich es hätte besser machen müsse

Lyko bellte und bellte, während ich mit Trainerin noch ein paar Worte wechselte...

Wir liefen dann weiter und eine Frau war im Begriff in ihr Auto zu steigen.
Ich unterbot, Lykos Ansätze, diese Frau anzubellen, in dem ich energisch: "NEIN!" meinte, worauf die Frau Lyko ansprach mit "Ich tue Dir doch nichts"
Das ist IMMER für Lyko der Grund die Leute anzubellen. Er mag von fremden NICHT angesprochen werden. Er bellt dann immer!
Ich antwortet der Frau nur: "Er verbellt im Dunkeln immer alles. Er passt auf!"
Sie stellte dann noch irgendeine Frage und mußte antworten, ging dann aber schnell weiter.

Heute morgen hätte es beinahe wieder eine Kollision an einer Ecke gegeben. Ich sah einen Mann auf unserer Gehwegseite entgegenkommen, gab Lyko den Befehl: "Rechts" und steuerte auf die andere Gehwegseite zu.
Dort angekommen, stellte ich mich vor Lyko, blockierte damit seine Sicht auf den Mann, aber Lyko lugte an mir vorbei und bellte den Mann trotzdem
Und hier komme ich zum eigentlichen Punkt.
Ich sagte unbewußt 3 -DREI  verschiedene Befehle, bevor Lyko mit der Bellerei aufhörte und als LETZTES bringe ich dann die Befehle die eigentlich greifen, worauf Lyko dann auch hört:
AUS!  oder SCHLUSS!
ABER warum mache ich das?
Wie kann ich mir das abgewöhnen?

Ich glaube die Ursache des Übels liegt darin, dass ich EIGENTLICH von der Trainierin empfohlen bekommen habe, seine Bellerei zu ignorieren: Ich laufe weiter, nehme Lyko soweit es sein Gebaren erlaubt mit und beachte und kommentiere nichts.
ABER meist versuche ich doch für denjenigen, der verbellt wird, eine Erklärung zu liefern:
z.B. ein Mann mit Mütze/Hut/Kappe führt dazu daß ich beim weiterlaufen sage:
"Lyko ist okay, der Mann hat nur einen HUT auf, ist okay! WEITER"

Oder ein schneller Fahrradfahrer:
"Der war schnell, da hast du dich erschreckt" Alles okay! WEITER"

Ich rede viel zu viel mit dem Hund, ich weiß, aber es giltet ja in erster Linie nicht dem Hund sondern dem verbellten. Weil mir das Gebaren meines Hundes unangenehm ist oder peinlich.

Ich sollte mir angewöhnen:
"AUS!" oder "Schluß" zu sagen und dem verbellten ein "Entschuldigung" zurufen.
Aber ich mache es nicht.
Ich bin total inkonsequent was meine Befehlvergabe angeht.
Wie handhabt ihr das? Habt ihr Tipps für mich

Gruß Silke



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