Wie ich ja in den letzten Beiträgen schrieb bin ich Hundeschulen erfahren. Ich scheue mich nicht, mir mit jedem Problem auch eine neue Hundeschule zu suchen umd das Problem individuell in den Griff zu bekommen. Dazu muß ich aber etwas ausholen:
Bei Lutz war ich z.B. in einer 45 km entfernten Hundeschule. Sie bietet Raufer-/Rüpel-Gruppen an, was aber für uns damals nicht von Nutzen war und der Trainer und im die Problemhundegruppe stecke.
Dort lernte ich meinen Hund am Halti führen.
Halti kannte ich von Eika bereits. Mit ihr war ich in einer Hundeschule die das Training schwerpunktmäßig nach der Begleitschutzhunde-Prüfung absolvierte. Die Trainierin hatte in ihren Referenzen geschrieben sie hätte bei Hunde-Akademi Perdita Lübbe gelernt.
Ich wechselte nach einem Jahr zum Einzeltraining bei einer Tierärztin die auch Tiertraining macht, aber leider nicht mehr praktizierte, da ich in der Hundeschule kein Vorankommen sah, unser Problem wurde einfach nicht individuell genug trainiert.
Damals kam ich das erste Mal mit dem Erziehungsstil Animal learn in Kontakt.
Eika hatten wir dann nach 1,5 Jahren im Griff und wir waren bis zu ihrem Tod ein super Team.
Lutz, war wie ich schrieb ein Hund der nichts kannte und zog wie Bolle. Mit ihm suchte ich nach einem kurzen Irrweg, über einen Hundetrainer beim Örtlichen Tierheim - wenn einer mit Tierheimhunden erfahrung hat und helfen kann, dann er- dann die Hundeschule Auf allen Vieren auf.
Corinn & Chima haben bei Hundezentrum (Thomas) Baumann ihren Hundetrainerausbildung gemacht. Sie sind spezialisiert auf Problemhunde, haben sich die artgerechte Auslastung von Hund mit ZOS und z.B. Longieren, Ralley-Obidience groß auf die Fahne geschrieben.
Auf ihren Führstil - ebenfalls am Halti, heißt La-Ko-ko und sie habend darauf eigene Rechte.
Dies war damals das was uns wirklich weiterbrachte und nach einem halben Jahr konnte ich aus der Gruppe raus und mich voll auf Auslastung über ZOS konzentrieren.
Nun haben wir Lyko und er hat ganz andere Probleme, er hat ein absoluten Kontrollwahn und Beschützerinstinkt.
Als wir ihn neu hatten, es war glaube ich September. Ich kam vom Feld und muß auf dem Heimweg das Vereinsgelände des örtlichen Schäferhundzucht-Vereins passieren.
Während ich da so langlief, überholte mich ein Auto, ich sah nur den Schriftzug Hundetraining mit H*O*P*E und dachte im inneren nur, oh da kommt jemand der nach der kritischen Weise auf dem Platz die Hunde trainiert.
Mein Hund blieb aber stehen, weil eine kleine zierliche Frau dem großen Kombi entstieg...
Ich meinte dann zu Lyko: "Das ist eine Hundetrainerin, zeig Dich von deiner besten Seite, sonst mußt Du bei ihr ins Trainig...:-)"
Sie guckte vom Hund zu mir und wieder zurück und meinte ziemlich erstaunt:
"Ich habe noch nie gesehen, dass ein Schäferhund hier am Geschirr geführt wird!"
Ich war schon auf eine Diskussion gefasst, weil viele von diesem Verein mir gerne IHREN Erziehungsstil "aufschwatzen" sollten, und meinte dann nur etwas arrogant zurück:
"Ich führe meine Hunde NUR am Geschirr, was anders kommt für mich nicht in Frage!"
Sie antwortet schnell: "Nein, das finde ich super, das ist genial, das ist genau richtig! Ich habe es hier noch nie gesehen und bin darüber total erfreut, dass es sowas gibt!"
Ich wußte nicht was ich darauf sagen sollte, meinte dann aber "Danke. Sie gehen nun aber auf den Hundeplatz und drillen dort die Schäferhunde?"
Sie verneinte und erklärte mir, sie wäre freie Trainerin und hätte den Platz nur gemietet, bis sie was eigenes gefunden hätte, sie würde den Erziehungsstil dort überhaupt nicht gut heißen und wollte mit den Trainern und den Vereinsmitgliedern dort nichts zu tun haben.
Sie hatte während dessen ihre "Kundin" empfangen und gab mir nach einer Frage ihren Flyer mit, nachdem ich ihr gesagt hatte, dass ich mit meinem Hund in die Schule gehen will, zur Auslastung.
So kam ich auf diese Hundeschule. Julia macht es noch nicht lange, sie hat bei Martin Rütter's D.O.G.S ihre Ausbildung zur Trainier gemacht und hat ein großes Programm zur Auslastung, z.B. Hundewanderungen, Longieren, Fährtenarbeiten, Fun-Trailen, ...
Da Lyko zwar Auto fährt aber nicht gerne im Auto wartet und wenn er aus dem Auto rauskommt erstmal total wild ist war ich ich unsicher ob die Fahrerei zu Corinn und Chima für uns Sinnvoll ist, weil dort der Hund schon lange im Auto sitzt: 45 Km Anfahrt, warten im Auto und 45 Minuten Heimfahrt. So kam mir die Hundeschule vom Julia die bei mir im Ort das Training anbietet gerade recht.
Nach einem Einzelgespräch folgte dann auch bald die erste gemeinsame Hundewanderung
Es war toll, ingesamt 6 Hunde mit den Besitzern, Julia und zur Unterstützung deren Eltern liefen wir gemeinsam einen tollen Weg zur einer Waldgaststätte, stärkten uns und die Hund und liefen wieder zurück.Während dem Spaziergang durften die Hunde miteinander spielen,
mal über Baumsämme balancieren,
mal im Laub nach Leckerchen suchen,
mal am Baumstamm hochspringen und sich Leckerchen von der Rinde abpulen,
mal wurde etwas Apporierarbeit gemacht...
Darauf folgte bald ein Fun-Trailen-Termin und vier wochen später ein zweiter....
und dann brach ich mir den Fußzeh und es wurde dunkel und dann brach sich Julia das Handgelenk...
Nun haben sich bei Lyko aber so ein paar Sachen über den Winter eingebürgert die ich alleine nicht in den Griff bekam, ich hatte ihn zwar an das Halti gewöhnt und lief mit ihm, aber das alleine half nichts dagegen, das er wirklich ALLES, ALLES, ALLES anbellte:
Fußgänger, Radfahrer, die Hunde mit denen er vorher auf dem Feld noch gespielt und getobt hatte, Katzen, Autos, Personen mit Kinderwagen, einfach alles.
Nun kontaktierte ich Julia zum Einzeltermin und lange Rede kurze Sinn, der war gestern.
Julias Erziehungsstil wird in "Fachkreisen" Wattebauschwerfen bezeichnet:
Sie will, dass ich zum einen etwas anders führe, z.B. eben verstärkt darauf achte, dass ich zwischen dem Hund und dem Grund bin, denn es anzubellen gilt.
Sie will dass ich ihn versuche mehr zu beschäftigen, z.B. Leckerchen auf den Boden steuen, auf Mauervorsprünge, Fensterbänke, in Kiesbetten....
Kommt eine Situation, der es vielleicht brenzlig wird, kann ich ihn auch z.B. einen Laternenpfahl binden und denn körpersprachlich zum einen ihn von der "Bedrohnung" abschirmen und so ihm das Zeichen zu geben, dass ich die Situation regel und nicht er...
Wenn er dann aber mal am motzen und pöppeln ist, soll ich das ignorieren und weiterlaufen, oder wenn ich laufen kann eben stehen bleiben, anschließend ihn weiterführen, ihn beschäftigen und für seine Mitarbeit belohnen.
Ich hoffe ich habe das alles richtig abgespeichert, denn bei der letzten habe ich präventiev über das Halti auf das Verhalten des Hundes Einfluß genommen und während des Bellens, Einfluß genommen um den Hund zum Aufhören zu bekommen, z.B. umgekehren, Komando o.ä.
Gestern liefen wir bei uns im Ort durch belebte Straßen und es war von allen Problem alles dabei und so hatte ich reichlich Gelegenheit alles in der Praxs umzusetzen und so Fehler auszumerzen oder zu unterbinden.
Gestern abend schwirrte mir dann der Kopf und ich habe abends im Bett noch versucht alles zu sortieren
Heute morgen ging es dann direkt wieder an die Anwendung und nach meinem Gefühl ist doch gut geworden.
Ein Mann der auf den Bus wartet und so in der Gegend rumstand, war etwas kritisch.
Lyko sah ihn von weiten und fing schon an zu knurren. Wir liefen an einer Mauer und ich versuchte ihn abzulenken, aber er war nicht ansprechbar, also machte ich eine Kehrwendung, warf ihm ein paar Futterbrocken hin, drehte wieder rum, machte eine Fährte auf der Mauer, motivierte Lyko die Brocken zu holen während dessen war der Mann ein paar Meter in eine Quergasse gegangen, so konnten wir dann auch ungehindert ohne weitere Zwischenfälle an dem Mann vorbeilaufen.
Beim Abschied überreichte mir Julia noch mein nachträgliches Ostergeschenk: ein Hundeks im (Oster-)Hasen-Optik
Sie ist immer sehr aufmerksam, zu Weihnachten gab eine Kleinigkeit, nun zu Ostern, Lyko hatte zum Geburtstag im Oktober eine Gutschein bekommen.
Das finde ich sehr nett und eine tolle Geste...
Gruß Silke + Lyko
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen